Neuro-Urologie


Dieses Fachgebiet liegt auf der Schnittstelle von Urologie und Neurologie und beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen der urologischen Organe nach einer Schädigung der sie steuernden Nerven.

Aus der urologischen Rehabilitation querschnittgelähmter Patienten in den letzten Jahrzehnten entstanden, ist die Neuro-Urologie ein junges Fachgebiet der Medizin. Trotzdem kann sie einen enormen Wissenszuwachs und beachtliche Behandlungserfolge vorweisen. Heute können neun von zehn Patienten mit Funktionsstörungen des unteren Harntraktes erfolgreich behandelt werden.

Viele Störungen der Blasenfunktion werden durch eine Schädigung der zuführenden Nervenbahnen ausgelöst. Der Ort der Schädigung kann im Beckenbereich, im Rückenmark oder auch im Gehirn liegen. Ursächlich hierfür können vielfältige Erkrankungen sein, beispielsweise Unfälle und Verletzungen (Querschnitt), Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson oder Diabetes mellitus. Für die Betroffenen kann dies zu Inkontinenz oder auch zu der Unfähigkeit, die Blase richtig zu entleeren, führen. Die Folge sind wiederkehrende Infektionen mit der Gefahr der weiteren Schädigung von Blase und Nieren. 


Die Neuro-Urologie greift frühzeitig in die Behandlung der Patienten ein, um den oftmals chronischen Verlauf der Erkrankungen vorteilhaft zu beeinflussen und Folgeschäden zu verhindern.